Mutterkraut, auch Falsche Kamille genannt, duftet leicht nach Kamille, wenn sich die Blüten im Frühjahr auf Feldern und Wiesen öffnen.
Sie blühen dann bis in den tiefen Herbst hinein, wenn dieser mit vielen, warmen Tagen beschenkt ist.
Das Mutterkraut kennt wahrscheinlich jeder, oder hat es zumindest, wenn auch unbewusst, wahrgenommen.
Die Ähnlichkeit mit der echten Kamille verhalf schon dem Mutterkraut schon immer zu Zweit- oder Drittnamen wie Falsche Kamille oder Zierkamille und Fieberkraut.
Botanisch ist Mutterkraut eine Art Kamillengewächs. Das heilende Kraut lässt in letzter Zeit wieder häufiger von sich hören. Besonders in der Heil- und Naturkunde gewinnt das Mutterkraut in letzter Zeit an Bedeutung und Akzeptanz.
Mutterkraut – Falsche Kamille – Wirkung
Grundsätzlich gehört die Falsche Kamille bzw. das Mutterkraut aus unserer Region zu den Korbblütlern. Die falsche Kamille hat allerdings nichts mit dem chinesischen Mutterkraut zu tun. Schon vor vielen Jahrhunderten wurde diese heilende Pflanze mit vielen Facetten und Anwendungsmöglichkeiten in der Naturheilkunde erkannt und genutzt.
Das Kraut ist heute auch in der klassischen Medizin wichtig.
Ein Anwendungsgebiet ist die Migräne. Aber auch zur Regeneration von Nervenzellen und in der Leukämieforschung gewinnt dieser Korbblütler immer an Ansehen und Respekt.
Die Falsche Kamille wirkt entkrampfend, dient zur Entspannung und ist zudem entzündungshemmend. Dazu gesellen sich die für den menschlichen Organismus äußerst positiven Eigenschaften als Antioxidativum.
Auch auf die Hormonregelung soll das Mutterkraut einen günstigen Einfluss haben. Schwangere bekamen es früher, wenn sie im Wochenbett lagen. Denn man sagte dem Mutterkraut nach, dass es wehenfördernd ist. Daher stammt vermutlich auch der Name Mutterkraut.
Weiterhin kann das die Falsche Kamille je nach Dosierung auch gefäßerweiternd wirken, sowie die Verdauung und Durchblutung anregen.
Vielseitige Anwendungsgebiete
Mutterkraut soll sich sehr beruhigend auf das Nervensystem auswirken. Es kann auch als Öl verarbeitet äußerlich aufgetragen werden und wirkt stark antibakteriell und desinfizierend. Der Grund sind die in ihm verborgenen ätherischen Öle.
Es gilt schon seit vielen Jahrzehnten als das Wunderheilkraut für Frauenleiden. Heutzutage wird das Mutterkraut und seine vielseitige Anwendung weiter erforscht und in die Tiefe gegangen.
Denn es soll auch auf dem Gebiet der Krebsforschung mit einfließen und auch zur Behandlung von Nervenregeneration. Für diese Leiden kann das Mutterkraut angewendet werden. Bei Gicht, Fieber Gelenkschmerzen, Rheuma, grippalen Infekten Kopfschmerzen, Migräne und bei Menstruationsbeschwerden.
Bei Verdauungsbeschwerden jeglicher Art, bei Blähungen, Verstopfungen und auch bei der Behandlung von Wunden, Insektenstichen und sogar bei Parasitenbefall.
Die Inhaltsstoffe des Mutterkrauts
Alle Korbblütler die wir kennen verstecken in ihren eher krautartigen Pflanzenteilen eine hohe Dosis an Mono- und Sesquinterpenen. Sie sind sehr wichtig und wirken stark hormonartig. Von diesen Substanzen sind gleich fünf verschiedene im Mutterkraut gefunden worden.
Das als äußerst wichtig angesehene Parthenolid hemmt die Freisetzung der körpereigenen Hormone in unserm Körper, wie dem Serontonin und Prostaglandin. Sie sind die Hauptverursacher von entzündlichen Prozessen in unserem Körper.
Diese Substanz kann wiederum auch zur Heilung von Nervenzellen beitragen. Bei etlichen Nervenerkrankungen, wie der multiplen Sklerose, der Neuropathie und der Trigeminusneuralgie soll das Mutterkraut hilfreich sein. Neben den Ätherischen Ölen sind auch Gerbstoffe und Flavonoide im Mutterkraut verankert. Des Weiteren die Substanzen Santamarin, Thymol, Pyrethrin, Camper, Borneol, Stigmasterorl und Chrysanthenol. Kamille wiederum nicht.
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Echte Kamille von falscher Kamille unterscheiden
Das Kraut lässt sich prima selbst im Garten anbauen und pflegen. Ernten können Sie diese Kamillepflanze mit den vielen Namen fast das ganze Jahr über. Denn die Pflanze ist nicht nur äußerst robust, sie verträgt auch Nässe wie Sonne gleichermaßen und wächst recht schnell bis zur Blüte heran.
Nun, da sich die echte Kamille von der falschen Kamille in der Wirkung deutlich unterscheidet, hält man die beiden besser auseinander. Woran lässt sich die eine von der andere Kamille unterscheiden?
Am sichersten und deutlichsten ist der Geruch. Beide haben den typischen Kamillengeruch, allerdings in unterschiedlicher Intensität. Der Geruch der echten Kamille ist deutlich intensiver, was vermutlich dazu beigetragen, dieses Kraut für das echte zu halten.
Außerdem hat die echte Kamille eine kleinere und auch weniger robuste Blüte. Wenn Sie die Blüte in die Hand nehmen, gibt die echte Kamille nach, denn sie hat einen Hohlraum. Die „falsche“ dagegen ist fest.
Falsche Kamille wirkt gegen Fieber – daher der Name Fieberkraut
Das Mutterkraut wird noch immer heutzutage viel zu sehr unterschätzt. Besonders in Deutschland wird dies Naturprodukt viel zu selten angewendet. Das ist aber nicht überall der Fall. Denn die Briten beispielsweise, wissen und schätzen die Kraft des Mutterkrauts. Als so genanntes „Feverfew“, als wenig Fieber also, wird es sehr oft angewendet.
Patienten, die an Migräne leiden nutzen sehr oft das Mutterkraut als hilfreiches Mittel zu Linderung und teils auch Heilung der Migräne und Migräneanfälle. Allerdings sollte man als von Migräne Geplagter wissen, dass das Mutterkraut nicht sofort und postwendend gegen Migräne hilft, sondern seine Wirkung erst nach einiger Zeit entfalten kann.
Somit sollte man es schon mehrere Wochen regelmäßig einnehmen, um eine langfristige Heilungschance in Angriff zu nehmen: Der Vorteil gegenüber chemischer Medikationen ist hierbei die natürliche Zusammensetzung des Kraut, die keinerlei Rückstände im Körper hinterlässt, die schädlich sein könnten.
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