Heute werden die ca 15 m hohen Kaffeebäume in allen subtropischen Gegenden angebaut, das wissen Sie wahrscheinlich. Aber woher kommt der Kaffee ursprünglich- wissen Sie das auch? Aus Afrika, Südamerika, Asien? Wie die Menschen entdeckten, dass man aus den Samen des Kaffeebaums ein heißes belebendes Getränk machen kann, darüber streiten sich die Legenden.
Woher kommt der Kaffee – aus dem Königreich Kaffa
Ursprünglich , das ist man sich heute ziemlich einig, wuchs der Kaffeebaum in einer abgelegenen Bergregion in Afrika. Genauer aus einem Königreich, das es heute nicht mehr gibt. Es hieß „Kaffa“ und lag in einem abgelegenen Berggebiet. Obwohl in der Nähe des Äquators gelegen, war es dort – wegen der Höhenlage – relativ mild. Die Kaffeebäume wuchsen und wachsen in diesem Berggebiet teilweise noch immer wild. Und doch scheint es nicht so zu sein, dass der Name Kaffee sich einfach aus dem Namen des Königsreichs Kaffa ableitet. Es scheint aber eher zu sein, dass der Name „Kaffee“ von einem arabischen Wort „Quahwah“ kommt. Das bedeutet so viel wie „pflanzliches Getränk“. Und da auch Wein ein pflanzliches Getränk ist, nannte man den Kaffee auch den „arabischen Wein“.
Ziegen halfen den Kaffee zu entdecken
Es gibt sehr verschiedene Geschichten, wie man im Norden von Afrika die Wirkung des Kaffeesamen. Und alle drei haben mit religiösen Traditionen zu tun. Die erste Geschichte erzählt von einem Ziegenhirten, der entdeckte, dass seine Ziegen zu tanzen begannen, wenn sie die Samen von dem dort wachsenden Kaffeebaum gefressen hatten. Er berichtete diesen sonderbaren Vorfall den Mönchen im nahe liegenden Kloster. Wie in anderen Gegenden der Welt auch, waren Klöster ein Ort besonderer Weisheit. Die Mönche des Ziegenhirten jedenfalls sollen herausgefunden haben, dass sie aus diesen Kaffeebohnen ein belebendes Getränk kochen konnten.
Mohammed selbst entdeckte den Kaffee
Alle Legenden um die Frage: Woher kommt der Kaffee? stammen aus der islamischen Religion, eine der drei großen monotheistischen Religionen. Dass Mohammed selbst seine Finger im Spiel hatte bei der Entdeckung des Kaffee finde ich insofern nicht überraschend. Eine islamische Legende berichtet jedenfalls, dass der islamische Prophet Mohammed höchst selbst die anregende Wirkung des Kaffees entdeckte. Und das natürlich nicht, indem er Ziegen hütete, sondern dank einer göttlichen Eingebung. Der Legende nach soll der Erzengel Gabriel dem Propheten eine Tasse heißen Kaffee´s angeboten haben.
Kaffee als religiöses Getränk der Sufis
Eine dritte Legende über die Geschichte des Kaffees erzählt, dass es ein Sufi-Mystiker war, der die anregende Wirkung des Kaffee entdeckte. Vögel, die Beeren von einem ganz bestimmtem Baum gefressen hatten, fielen ihm auf, als er auf Reisen war. Sie sollen, so berichtet die Legende, besonders kraftvoll und lebhaft gewesen sein. Als er selbst schließlich die Beeren des Baums selbst probierte, bemerkte er deren ungewöhnlich belebende Wirkung. Erzählt wird auch noch eine andere Geschichte, wie mystische Sufis den Kaffee zu schätzen lernten. Sufis wachen schon in den frühen Morgenstunden und bis spät in die Nacht bei rituellen Gebeten und Tänzen. Und das Tag für Tag. So entdeckten sie, dass Kaffee die erfreuliche Wirkung hatte, sie über lange Zeit wach zu halten. Der Kaffee half also den wirbelnden Derwischen bei ihren Ritualen. So wurde der Kaffee in einigen Gegenden Afrikas als ein religiöses Getränk bekannt.
Kaffee scheint tatsächlich gesund zu sein
Anders als noch bei den Mönchen und Sufis in Nordafrika galt Kaffee in Europa eher schädlich denn positiv für die Gesundheit. Der Kaffee kam etwa um 1500 nach Europa, doch blieb er noch bis 20. Jahrhundert eher ein relativ teures Luxusgetränk. Heute ist das in Mitteleuropa anders. Bei uns hat die morgendliche Tasse Kaffee so etwas wie einen Ritual-Status. Und der schlechte Ruf, dass Kaffee ungesund sei, hat sich auch wieder verändert. Kaffee ist nicht nur irgendein Genussmittel, sondern Kaffee kann sogar ein recht gesundes Getränk sein.
Kaffee kann vor Diabetes schützen
Regelmäßiger Kaffeekonsum kann das Risiko verringern, an Diabetes zu erkranken. Wer mehrere Tassen Kaffee am Tag trinkt, reduziert die Chance einer Erkrankung erheblich. Das hängt allerdings nicht mit dem im Kaffee enthaltenen Koffein zusammen. Es spielt also keine Rolle, ob koffeinfreier oder koffeinhaltiger Kaffee getrunken wird. Der Grund für diesen Schutzeffekt sind nämlich die verschiedenen Antioxidantien des Kaffees. Da Diabetes zu den schlimmsten Erkrankungen unserer Zeit gehört, ist es nur ratsam, der Krankheit durch ein paar Tassen Kaffee vorzubeugen. Zumal es mittlerweile eine breite Auswahl an Sorten gibt. Da dürfte sich doch mit Sicherheit auch etwas finden, was diejenigen anspricht, die keine Kaffeeliebhaber sind.
Kaffee stimuliert unser Gehirn
Dass das im Kaffee enthaltene Koffein aufputschend wirkt und unsere Konzentration steigern kann, dürfte wohl jeder wissen. Doch die Stimulation des Gehirns geht noch ein Stück weiter. Es konnte nachgewiesen werden, dass Informationen nach dem Kaffeekonsum schneller aufgenommen und verarbeitet werden können. Des Weiteren hat Kaffee eine stimmungsaufhellende Wirkung, da das Koffein Botenstoffe im Gehirn freisetzt. Sogar der altersbedingte Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit lässt sich mit Kaffee verringern. Lebenslange Konsumenten von Kaffee erkranken im Schnitt seltener an Alzheimer. Es ist daher ein erwiesenes Mittel, um der Krankheit vorzubeugen. Zumindest lässt sich das Risiko einer Erkrankung deutlich reduzieren.
Kaffee und die tägliche Gesamtwasserzufuhr
Lange Zeit wurde in Bezug auf den Kaffee angenommen, dass das Getränk sich negativ auf unsere Flüssigkeitszufuhr auswirkt. Das ist jedoch gar nicht der Fall. Tatsächlich ist es so, dass Kaffee zu unserer täglichen Gesamtwasserzufuhr beitragen kann. Auch Kaffee führt dem Körper Flüssigkeit zu. Dieser Ansicht ist inzwischen sogar die Ernährung e. V. (DGE). Es steht somit außer Frage, dass Kaffee getrunken werden kann, um den Durst zu stillen. Wobei es hierfür natürlich bessere Getränke gibt. Bei diesem Punkt ist klares Wasser nach wie vor am besten. Dafür ist es aber nicht annähernd so aromatisch wie ein leckerer Kaffee.
Bildquellen:
© CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=134763 / Gideon Putra auf Pixabay
Woher kommt eigentlich diese Unmenge an Kaffee?