Baldrian Wirkung – beruhigende Kräuter: Wie Hopfen, Baldrian, Melisse, Lavendel und Co. wirken und bei Schlafstörungen und Nervosität helfen können.
Die Hektik des Alltags lässt viele Menschen unruhig schlafen, schlägt ihnen auf den Magen oder bereitet ihnen Kopfschmerzen.
Hier können die beruhigenden Inhaltsstoffe von Pflanzen wie Hopfen, Baldrian, Melisse oder Lavendel helfen. Auch bei Angstzuständen oder Depressionen haben diese Kräuter (im weiteren Sinne) eine heilende Wirkung.
Hopfen – Wirkung
Hopfen verwendeten bereits die alten Ägypter zum Bierbrauen, und auch die Kräuterkundigen des Mittelalters wussten um die beruhigende, schlaffördernde Wirkung des Hopfen. Vom Hopfenstrauch werden hauptsächlich die Blüten, auch Hopfenzapfen genannt, für Arzneien verwendet.
In vielen Regionen wächst der Strauch auch wild an Waldrändern oder in Gebüschen. Im Spätsommer gesammelt, können die Zapfen zu frischen Tees, Salben, Öle und andere Heilmittel verarbeitet werden.
Mit dem Trocknen verliert der Hopfen nämlich schon einen Großteil seiner heilsamen Gerb- und Bitterstoffe.
Hopfen hilft am besten als Aufguss oder in einem Kräuterkissen und in Kombination mit anderen beruhigenden Kräutern. Dann können sowohl Schlafstörungen, nervöse Unruhe, Magen- und Darmprobleme, Kopfschmerzen oder Nervenleiden sanft behandelt werden.
Auch schuppige Kopfhaut kann Hopfen beruhigen. Um unterwegs nervöser Unruhe entgegenzutreten, z. B. vor einer Prüfung oder einem wichtigen Gespräch, eignen sich fertige Hopfenpräparate aus der Online-Apotheke. Auch fertigen Hopfentee oder Hopfenshampoo kann man dort kaufen.
Hopfen – Rezepte
- Tee oder Milch gegen Schlaflosigkeit: 1 – 2 TL Hopfen mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen oder in Milch aufkochen. Mit Honig gesüßt entfaltet sich die volle Wirkung. Eine Stunde vor dem Zubettgehen trinken.
- Tee bei nervösem Magen: 2 Teile Hopfen, 3 Teile Fenchelsamen, 3 Teile Melisse und 5 Teile Kümmel miteinander vermischen. Mit 250 ml kochendem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen. Etwa 2 – 3 Tassen pro Tag davon trinken.
- Haarspülung bei Schuppen: Einen kräftigen Tee damit herstellen, abkühlen lassen und den Sud nach der Haarwäsche über die Kopfhaut gießen. Nach mehrmaliger Anwendung sollte sich langsam eine Besserung einstellen.
- Entspannungsbad: Eine Handvoll frischer Hopfendolden zusammen mit einer Handvoll frischer Lavendelblüten in ein Vollbad geben. Getrocknete Pflanzenteile vorher als Tee aufgießen und abgeseiht zum Vollbad geben. Die Dämpfe wirken entspannend und wohltuend.
- Schlafkissen: Getrockneten Hopfen zusammen mit Kamille, Lavendel und Rosenblüten mischen und in ein Kräuterkissen geben. Unters Kopfkissen gelegt, hilft der zarte Kräuterduft beim Einschlafen.
- Hopfensalz: 3 – 4 Hopfendolden mit grobem Salz in einem Mörser vermischen und in eine Salzmühle geben. Ergibt ein Kräutersalz mit leicht herber Note, das gut für den Magen ist.
Vorsicht: Bei häufiger Anwendung kann es zu einer akuten Verlangsamung der Reaktionsfähigkeit kommen, die auch bei anderen Beruhigungsmitteln auftaucht. Kinder unter zwölf Jahren, Schwangere und stillende Mütter sollten von einer inneren Anwendung mit Hopfen absehen.
Baldrian – Wirkung
Baldrian wird nicht selten mit Hopfen in einem Atemzug genannt. Kein Wunder, da Hopfen und Baldrian unter den Kräutern und Pflanzenteilen mit beruhigender Wirkung besonders bekannt und weit verbreitet sind.
Baldrisn hat nicht nur starke Heilkräfte, sondern ist auch ein Augenschmaus für jeden Gärtner. Die kleinen, weißen bis rosafarbenen Blütendolden sind eine Bereicherung in jedem Staudengarten oder Kräuterbeet.
Daher lohnt es sich als Kräutergärtner gleich doppelt, Baldrian selbst im Garten anzubauen. Verwendet werden vom Baldrian Wurzeln und manchmal auch die Blätter. Als Aufguss und Tinktur hilft Baldrian gegen Nervosität, nervöse Kopfschmerzen und Schlafstörungen.
In Salbenform aus Wurzeln und Blättern unterstützt Baldrian hingegen die Wundheilung bei Hauterkrankungen.
Hopfen – Baldrian Rezept
Hopfen können Sie gut mit Baldrian vermischen, um eine stärkere Wirkung zu erzielen. Dazu nehmen Sie
- 3 Teile Hopfenzapfen mit
- 4 Teilen Baldrianwurzel,
- 3 Teilen Kamille und
- 1 Teil Pfefferminze
und vermischen diese. Dann 1 EL vom Tee mit 250 ml kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Pro Tag etwa 3 Tassen davon trinken.
Vorsicht: Baldrian kann überdosiert zu Lethargie und Kopfschmerzen sowie Schlaflosigkeit führen und sollte daher nicht über einen längeren Zeitraum in zu hohen Dosen eingenommen werden!
Hopfen & Baldrian mischen mit Lavendel, Melisse, Taubnessel …
Baldrian und Hopfen können gut mit anderen Heilpflanzen wie Lavendel, Melisse oder Katzenminze gemischt werden, die ebenfalls beruhigende Wirkstoffe enthalten. Es lohnt sich, diese in den eigenen Kräutergarten zu integrieren.
Alle diese Pflanzen sind wegen ihrer ätherischen Öle übrigens auch bei Katzen sehr beliebt.
Mischt man die beruhigenden Kräuter mit Stimmungsaufhellern wie Johanniskraut oder Taubnessel, können die Tees gegen depressive Verstimmungen und Lustlosigkeit helfen. Da Johanniskraut zudem die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht, ist ein solcher Tee ein gutes Mittel gegen den Winterblues.
Bildquellen: Hopfen-, Baldrian Wirkung:
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